Die 10 wichtigsten Antworten rund um Alkoholabhängigkeit und Behandlung
Die Diagnose einer Alkoholabhängigkeit ist nicht immer eindeutig zu stellen. Die Erkrankung entwickelt sich häufig über viele Jahre hinweg, wobei die Übergänge vom Missbrauch zur Abhängigkeit fließend verlaufen.
Wichtig: Nicht allein die konsumierte Menge ist entscheidend, sondern vielmehr die Art und Weise des Alkoholkonsums.
Neben der fachlichen Diagnose ist entscheidend, dass Betroffene Krankheitseinsicht entwickeln und Behandlungsbereitschaft zeigen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Grenzwerte für risikoarmen Alkoholkonsum in den letzten Jahren nach unten korrigiert:
Wichtige Hinweise:
Eine unbehandelte Alkoholerkrankung führt zu vielfältigen Schädigungen und kann tödlich enden. Die Folgen betreffen sowohl den Körper als auch die Psyche und das soziale Umfeld.
Leberschäden, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebserkrankungen, Nervenschädigungen und weitere schwerwiegende Organerkrankungen.
Psychosoziale Konsequenzen:
Die Erkrankung verläuft in der Regel progredient, das heißt sie verschlimmert sich ohne Behandlung kontinuierlich.
Entgegen der verbreiteten Skepsis zeigen wissenschaftliche Studien durchaus positive Ergebnisse für Alkoholtherapien:
Hinweis: Es handelt sich um statistische Durchschnittswerte aus Studien. Individuelle Verläufe können erheblich variieren und hängen von vielen persönlichen Faktoren ab.
Wichtig zu wissen:
Ein Rückfall bedeutet nicht automatisch das Scheitern der gesamten Therapie. Entscheidend ist, einen kurzfristigen "Ausrutscher" schnell zu stoppen, bevor er sich zu einem länger andauernden Rückfall entwickelt und gravierende psychosoziale Folgen nach sich zieht.
Rückfälle entstehen nicht zufällig, sondern haben meist konkrete Auslöser. Die häufigsten Ursachen sind:
Wichtig: Rückfälle kündigen sich meist lange vor dem ersten Schluck durch einen Rückfall in alte Denk- und Verhaltensmuster an.
Die Wissenschaft hat durch Zwillings- und Adoptionsstudien nachgewiesen, dass genetische Faktoren eine erhöhte Anfälligkeit (Vulnerabilität) für Alkoholabhängigkeit mit sich bringen können. Allerdings wird die Erkrankung nicht ausschließlich vererbt.
Heute geht die Forschung davon aus, dass biologische, psychologische und soziale Faktoren zusammenwirken müssen, damit sich eine Alkoholabhängigkeit entwickelt.
Das bedeutet:
Vereinfacht gesagt: Gene können eine Veranlagung schaffen, aber erst das Zusammenspiel mit psychischen und sozialen Faktoren führt zur Erkrankung.
Als Angehöriger befinden Sie sich in einer schwierigen Situation. Folgende Strategien können hilfreich sein:
Was Sie vermeiden sollten:
Prinzip "Hilfe durch Nicht-Hilfe": Oft ist es besser, nicht zu helfen und Konsequenzen zuzulassen, als das problematische Verhalten zu ermöglichen.
Alkoholabhängigkeit ist eine chronische Erkrankung, die nicht heilbar ist. Sie kann nur zum Stillstand gebracht werden. Ähnlich wie bei einer Allergie muss die auslösende Substanz konsequent gemieden werden.
Absolute und lebenslange Abstinenz von allem Alkohol, einschließlich:
Warum so streng?
Die neurowissenschaftliche Forschung hat ein "Suchtgedächtnis" in den Gehirnzellen nachgewiesen. Dieses kann auch nach jahrelanger Abstinenz durch kleinste Alkoholmengen reaktiviert werden und starkes Verlangen auslösen.
Zusätzlich können Geschmack und Geruch von alkoholischen Getränken – selbst in alkoholfreier Form – Suchtdruck und Verlangen triggern.
Personen, die noch nicht abhängig sind, sondern riskanten Alkoholkonsum betreiben, können kontrolliertes und moderates Trinken erlernen.
Wenn Sie sich Sorgen über Ihren Alkoholkonsum machen, sind folgende Schritte empfehlenswert:
Weitere Hilfsangebote:
Wichtig zu wissen:
Die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) nach Alkohol am Steuer erfordert gründliche Vorbereitung:
Nachweise der Abstinenz:
Vorbereitung auf die MPU:
Wichtig: Eine absolvierte Therapie ist ein sehr positiver Nachweis dafür, dass Sie zukünftig keine alkoholisierten Fahrten mehr unternehmen werden. In der Regel wird nach einer Therapie eine zusätzliche Abstinenzzeit von etwa einem Jahr verlangt, bevor der Führerschein zurückerlangt werden kann.
Wir helfen Ihnen dabei, die richtige Unterstützung zu finden.
Beratungsstellen & Kliniken findenInformationsangebot ohne Heilauftrag: Diese Website dient ausschließlich der allgemeinen Information und Aufklärung über das Thema Alkohol und Alkoholabhängigkeit. Die bereitgestellten Inhalte ersetzen in keinem Fall eine professionelle medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung.
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